„Viele kleine Rosenköhlchen warten auf ihre Abholung.“
Dieser Satz eines Mitglieds unserer Solawi-Gruppe im vorigen Winter hat mich beeindruckt. Drückt er doch die Wertschätzung dem landwirtschaftlichen Produkt gegenüber aus. Doch was bedeutet
„Solidarische Landwirtschaft“?
„Bei Solidarischer Landwirtschaft werden die Lebensmittel nicht mehr über den Markt vertrieben, sondern fließen direkt in einen eigenen, durchschaubaren Wirtschaftskreislauf, der von
Verbraucher*innen mit organisiert und finanziert wird.“ Soweit eine Erklärung aus dem Internet.
Praktisch sieht es so aus, dass die Mitglieder eine Gemeinschaft mit dem Bauernhof bilden. Das Fachpersonal (Bauer, Bäuerin und Gärtner*innen) auf der einen Seite, wir, die Verbraucher*innen, die
unter Anleitung auf dem Acker mitarbeiten können, auf der anderen Seite.
Wir Mitglieder*innen zahlen einen monatlichen festen Beitrag und erhalten im Gegenzug wöchentlich den Ernteertrag.
Für mich bildet das Wort „Solidarität“ den roten Faden in unserer Gemeinschaft.
- Solidarität dem Acker und den Erzeugnissen gegenüber.
Der Boden wird nicht mit chemischen Mitteln ausgebeutet und erfährt somit die Achtung, die ihm gebührt.
Solidarität dem Bauern, der Bäuerin, dem Gärtner, der Gärtnerin gegenüber. Sie werden angemessen für ihre kostbare Arbeit entlohnt.
Solidarität unter den Mitgliedern. Wer einen etwas höheren monatlichen Beitrag zahlt, tut dies, um einem anderen Mitglied, das finanziell nicht so gut gestellt ist, einen geringeren Beitrag und
somit die Teilnahme an der Solawi zu ermöglichen.
Das Modell Solawi ist ein Weg für die Zukunft, wie vernünftige, nachhaltige Landwirtschaft funktionieren kann. Der Klimatreff organisiert ein Depot in Eitorf in dem wöchentlich das frische Gemüse
abgeholt werden kann. Aktuell sind noch Plätze für neue Mitglieder aus Eitorf und Umgebung frei. Mehr Infos unter www.hanferhofgemuese.de oder unter dialog@klimatreff.info.
So hoffe ich, dass es noch lange heißt: „Viele kleine Rosenköhlchen, viele dicke Kartöffelchen oder, oder, oder … warten auf ihre Abholung.“
Wer Lust hat, sich dem Eitorfer Ableger der Solidarischen Landwirtschaft Hanfer Hof anzuschließen, kann sich gern melden unter dialog@klimatreff.info
Text: Mathilde