Parkbäume im Klimawandel - ein Spaziergang

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Wald mit Zukunft“ führte Eitorfs Umweltbeauftragter Josef-Matthias Freiburg auf Einladung des Klima-Treff-Aktivisten Herbert Antweiler Interessierte vom Bahnhof über den Markt bis zum Sieg-Park hinter der Villa Gauhe und stellte die Stadtbäume und deren Besonderheiten vor. 

 

An der Bahnhofstraße wächst eine lange Reihe von Stadtbirnen, die trockenresistent sind und durch eine schlanke Wuchsform punkten können. Auch andere gute Stadtbäume finden wir hier: den Ginkgo und die Winterlinde.

 

Freiburg erklärte, dass ein Stadtbaum, der in fortschreitender Klimaerhitzung gut bestehen könne, außer Hitze- und Trockenbeständigkeit auch ein großes Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und Eichhörnchen bieten solle. Die verbreitete Platane beispielsweise bietet das nicht – kann aber natürlich auch als Schattenspender mit für ein gutes Stadtklima sorgen.


Eine der größten Rosskastanien Eitorfs“ steht hinter der MosaikSchule in der Brückenstraße. Dort, wo der Bau eines zusätzlichen Kindergartens geplant ist, so der Umweltbeauftragte, habe er noch verhindern könnten, dass der stattliche Baum den Bauarbeiten zum Opfer falle. Durch zweigeschossige Bauweise werde jetzt weniger Fläche verbraucht und somit der Kastanie und mit ihr vielen Tieren ihr Lebensraum erhalten. „Eine Klimaanlage kann man sich jetzt sparen“, meinte Josef Freiburg in Bezug auf die Menge Schatten, für die diese Kastanie sorgt.

 

Am Marktplatz erklärte Freiburg, warum die robusten Robinien dort Pilzschäden hätten und zum Teil schon entfernt werden mussten: Beim nachträglichen Einbau von Pflanzringen aus Beton rund um die Stämme seien die Wurzeln zu stark beschädigt worden. 

 

Zum Teil hundertjährige Überlebenskünstler und zukunftsfähige Schattenspender konnten die Zuschauenden im Sieg-Park bestaunen: Durch geschicktes Eindrehen ihrer Blätter kann die Silberlinde ihre Temperatur ein paar Grad absenken. Die Esskastanie ist eine gute Bienenweide und ist – genau wie die große Traubeneiche am Sportplatz – hitze- und trockenresistenter als andere Bäume. Am duftenden Amberbaum und der widerstandsfähigen Gleditschie (Lederhülsenbaum) auf dem Bahnhofparkplatz endete die Runde. Die TeilnehmerInnen bekamen einen Eindruck davon, wie vielfältig die Natur in der Stadt sein kann. Diese Vielfalt zu erhalten, ist eine der Möglichkeiten, um auf die kaum absehbaren Folgen des Klimawandels vorbereitet zu sein.